Normalerweise ist unsere Wahrnehmung flach, weil wir als Erwachsene das Wahrgenommene in Kategorien einordnen. Unser Denken ist rigide, weil unser Verstand eine sich selbst erweiternde Erinnerungsoberfläche ist, die alle neuen Informationen in die schon bestehenden Strukturen einzuordnen versucht. Nur die Informationen, die problemlos eingeordnet werden können, werden bewusst wahrgenommen. Der große Rest bleibt “unterbewusst”. Deshalb ist das, was wir für die Wirklichkeit halten, nur ein kleiner Ausschnitt der Realität. Das Besondere daran ist, dass dieser Ausschnitt eine Art Kopie vom Muster unseres Verstandes selbst ist. Der Verstand ordnet nur das ein, was ihm ähnlich ist und in seine Strukturen passt. Mit anderen Worten: Nicht unser Verstand passt sich der Wirklichkeit an, sondern er filtert die Wirklichkeit so lange, bis sie ihm gleicht. Wir sind also gefangen in den Strukturen unseres eigenen Verstandes. Mit diesem Bruchteil der Wirklichkeit lässt es sich aber längere Zeit gut leben. Die Welt ist bekannt und dadurch ziemlich sicher und vorhersagbar … Leider gibt es irgendwann Probleme: Probleme, die größer und größer werden. Probleme, die der Verstand nicht lösen kann. Der Verstand kann sie nicht lösen, weil diese Lösungen außerhalb seines Wirkungskreises liegen: Sie liegen in dem von ihm herausgefilterten Bereich. Um nun die Lösungen zu finden, die der Verstand nicht erkennen kann, müssen wir unsere Wahrnehmung verfeinern und unser Denken umformen. Die alten festen Strukturen müssen teilweise aufgelöst werden. An deren Stelle soll eine neue elastische Struktur, die jederzeit die spontane Bildung neuer Muster erlaubt, entstehen. Schaffen wir das, dann besitzen wir einen adaptiven, undogmatischen Verstand, der intuitive Wahrnehmungen, Gedanken und Handlungen (spontane Bildung neuer Muster) jederzeit ermöglicht.
Quelle: www.die-5-wege.de
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